Sommerspaß am 24.08.2024
Fischerfest am 07.07.2024
Sommerspaß am 26.08.2023
Ferienprogramm in der Natur
Kinder erkunden den Neckar in Altoberndorf
Manfred Hagist 30.08.2023 – 11:10 Uhr
Die interessierten Kinder zeigen ein besonderes Geschick für die filigrane Arbeit. Foto: Hagist
Was ist alles im Neckar und am Neckar zu Hause? Unter diesem Motto bot der Angel- und Naturschutzverein Oberer Neckar anlässlich des diesjährigen Ferienprogramms interessierten Kindern die Möglichkeit, ihr heimisches Gewässer kennen zu lernen.
Hoher Wasserstand
Dazu trafen sich kürzlich neun Kinder an der Altoberndorfer Flößerhalle. Sie wurden von Peter Beiter, dem Vorstand des Vereins begrüßt und wanderten danach gemeinsam flussaufwärts, um an geeigneter Stelle Informationen zu bekommen und das eine oder andere auszuprobieren.
Beiter bedauerte es, dass der Neckar gerade einen hohen Wasserstand führe und die Kinder mit ihren Gummistiefeln nicht einfach durchwaten konnten, das sei momentan zu gefährlich, so der Vorstand.
Wie geht Fliegenfischen?
So wurde den Teilnehmern gezeigt, welche Lebewesen sich zum Beispiel unter den Steinen befinden, oder auch im Wasser schwimmende Kleinsttiere, die mittels Kescher herausgeholt wurden. Gewässerwart Lothar Konrad berichtete auch, dass Bachforelle und Äsche in diesem Bereich des Neckars hauptsächlich vorkommen.
Einem interessanten Thema, dem Fliegenfischen, widmete sich ein Vereinsmitglied an einem weiteren Informationspavillon und zeigte den Kindern, wie man aus Tierfedern kleinste filigrane Fliegen zum Fischen bindet, jedes durfte seine eigene Fliege dann mitnehmen.
Ruhe und Geduld gefragt
Rund hundert Meter flussaufwärts, an einer strömungsarmen Stelle des Neckars, gab es die Möglichkeit, einmal selbst zu angeln. Zwei erfahrene Angler zeigten, auf was beim Angeln zu achten ist und vor allem, dass Geduld und Ruhe gefragt sind, um erfolgreich zu sein.
Um die Mittagszeit gab es für die Teilnehmer Grillwürste direkt am Neckarufer und alle bekamen ihre persönliche Teilnehmer-Urkunde vom Angel- und Naturschutzverein ausgehändigt, womit ein erlebnisreicher und spannender Vormittag am Neckar zu Ende ging.
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Fischerfest 2023
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Preisverleihung von EDEKA SÜDWEST
PRESSE-INFORMATION von EDEKA SÜDWEST
Quappen-Projekt beim Naturschutzwettbewerb „Unsere Heimat & Natur“ ausgezeichnet
Angel- und Naturschutzverein Oberer Neckar e.V. erhält Preisgeld für Engagement
Oberndorf am Neckar/15.06.2023 – Im Neckar bei Oberndorf engagiert sich der Angel- und Naturschutzverein Oberer Neckar e.V. für die Wiederansiedlung der dort einst heimischen Quappe. Mit ihrem Projekt gehört die Gruppe zu den diesjährigen Preisträgern des Wettbewerbs „Unsere Heimat und Natur“ und erhält 1.000 Euro. Bereits seit 2014 und damit zum zehnten Mal fördern Edeka Südwest und die Stiftung NatureLife-International so gemeinsam besondere Naturschutzprojekte in der Region. Mehr als 235 Umweltprojekte im Südwesten wurden bereits mit insgesamt über einer halbe Million Euro ausgezeichnet. Kundinnen und -Kunden der teilnehmenden Edeka-Märkte unterstützen den Wettbewerb mit dem Kauf regionaler Bio-Kräutertöpfe.
In Oberndorf am Neckar wurde der symbolische Scheck über 1.000 Euro von Edeka-Kaufmann Gerald Fauser, der die Patenschaft für das Projekt übernommen hat, an Projektleiter Peter Beiter überreicht. Er bedankte sich bei Walter Bühler als Vertreter der Stiftung NatureLife-International und Michaela Meyer, Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit bei Edeka Südwest, für die Auszeichnung und Förderung. „Bereits zum zehnten Mal haben wir uns auf die Suche nach besonderen Naturschutzprojekten in unserem Geschäftsgebiet gemacht, um diese zu würdigen und mit bis zu 5.000 Euro zu fördern, und somit unserem Ziel, ein Biotopverbund im Südwesten entstehen zu lassen, wieder ein Stück näher zu kommen“, erläuterte Michaela Meyer das Ziel des Lebensmittelhändlers.
Claus-Peter Hutter, Präsident von NatureLife betonte: „Noch nie war die Bedrohung der biologischen Vielfalt unserer Natur- und Kulturlandschaften so groß wie heute. Der Rückgang vieler, einst häufiger Pflanzen- und Tierarten wird noch durch die Auswirkungen des Klimawandels verschärft. Deshalb sind praktische Projekte für die Naturbewahrung, die Landschafts- und Heimatpflege als ökologische Bausteine zur Biotopvernetzung wichtiger denn je. Hierfür bedarf es entschlossener Menschen die nicht nur reden, sondern auch mutig und konsequent handeln.“ Genau sie werden im Rahmen des Wettbewerbs „Unsere Heimat und Natur“ von Edeka Südwest mit fachlicher Begleitung von NatureLife-International ausgezeichnet.
Ein wichtiger Beitrag hierfür ist das Projekt „Wiederansiedlung der Quappe“ des Angel- und Naturschutzvereins Oberer Neckar e.V. bei Oberndorf am Neckar im Landkreis Rottweil. Die auch Trüsche genannte Quappe ist in den vergangenen Jahren sehr selten geworden. Vor allem die Auswirkungen des Klimawandels, mit der Verringerung kühler Rückzugsorte für die meist bis zu 40 cm lange Fischart, führt zum Einbruch der Bestände. Der Angel- und Naturschutzverein Oberer Neckar e.V. hat sich zum Ziel gesetzt durch Nachzucht die Bestände zu stabilisieren. Hierzu gehören auch die Pflege und Unterhaltung einer Fischtreppe, der Rückbau von Hindernissen für den Aufstieg dieser und anderer Fischarten.
2023 werden weitere 20 Projekte ausgezeichnet
Unterstützt wird der Wettbewerb von Kundinnen und Kunden der Edeka Südwest. Mit einem Teil des Erlöses aus dem Verkauf von Bio-Kräutertöpfen der Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut“ wird der Fördertopf regelmäßig gefüllt. In diesem Jahr erhöht sich die Zahl der mehr als 235 mit über 550.000 Euro prämierten Projekten nochmal um 20 neue Preisträger, die mit insgesamt 52.000 Euro unterstützt werden.
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Verein befreit Ufer vom Müll
Reichlich Müll sammelten die Mitglieder und Freunde des ANV entlang des Neckars. Foto: Thorsten Ley
Jahr für Jahr sammelt der ANV den Müll entlang des Neckars ein. Auch dieses Mal gab es reichlich zu tun.
Wieder einmal trafen sich 24 Mitglieder und Freunde des Angel- und Naturschutzvereins (ANV) Oberer Neckar, um am Tag des Gewässers den Müll entlang des Neckarufers von Talhausen bis nach Aistaig einzusammeln.
Jedes Jahr bietet sich den Teilnehmern dasselbe traurige Bild: Auch dieses Mal waren es wieder überwiegend leere Zigarettenschachteln, Plastiktüten, Getränkebecher, Plastikflaschen, Fast-Food-Verpackungen und eine Unmenge an Spirituosenflaschen.
Einige Hotspots
Diese Aktion ließe sich leicht vermeiden, wenn jeder den eigenen Abfall entsorgen würde, so der Verein. Stattdessen finde man „Müllautobahnen“ und Hotspots.
Die ganz großen „Fänge“ blieben diesmal aus, was auf den hohen Wasserstand im Neckar zurückzuführen war. Nur ein Kinderroller fand den Weg auf den Müllwagen, der aber trotzdem übervoll war.
Der Tag des Gewässers wird vom Landesfischereiverband Baden-Württemberg für Februar oder März empfohlen, um die später brütenden Tiere am Wasser nicht zu stören. Zum Abschluss trafen sich die Teilnehmer bei Bratwurst, Kartoffelsalat und Getränken auf dem Vereinsgrundstück in Altoberndorf.
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Angler ohne Fischereierlaubnis
Ferienprogramm
Oberndorfer Angler
Harte Arbeit für die Natur zahlt sich aus
(sb) 21.03.2022 – 11:40 Uhr
Peter Beiter (rechts) ehrt August Schuhmacher. Foto: Ley
Die Hauptversammlung des Angel- und Naturschutzvereins Oberndorf im Aistaiger Vereinsheim begann mit dem Rückblick des Vorsitzenden Peter Beiter.
Oberndorf – Im März 2021 wurden rund 20 000 Bachforellenlarven im Neckar und den Seitenbächen ausgesetzt, die zuvor von Mark Schneider, Dietmar Bischler und Lothar Konrad über Wochen in Ulmer Boxen betreut worden waren. Dies dient zur Unterstützung der Naturverlaichung.
Die Mitglieder mussten im März allein oder in kleinen Grüppchen das neue Angeljahr beginnen. Am Tag des Gewässers wurde eine Müllsammelaktion mt 27 Personen am Neckar durchgeführt. Als Ersatz für das Fischerfest fand ein Fischverkauf am Bauwagen in Altoberndorf statt. Hier konnten die von Dennis Hofgärtner geräucherten 130 Forellen abgeholt werden.
Viele Projekte
Im August wurde wieder das Ferienprogramm mit zehn Kindern gestaltet. Unter Aufsicht von Oleg Repp und Mark Schneider wurde eine schöne Bachforelle gelandet. Auch die Kinder, die mit kleinen Keschern im Neckar nach Fischchen und Kleinlebewesen suchten, konnten bei Lothar Konrad einiges über die später Tiere erfahren.
Das Abfischen im September fand mit 22 Mitgliedern statt. Im November trafen sich 14 Mitglieder am See in Strüttwiesen, um Fundamente für ein geplantes Tor am Zugang zum See anzubringen. Die Planung wurde von Franz Wurzinger gemacht. Außerdem wurde mit einem Bagger und zwei Schleppern Aushubmaterial für eine geplante Starkregenrückhaltung unterhalb der Äcker Richtung Wittershausen verbracht. Dies soll 2022 noch fertiggestellt werden.
Dann stand ein Arbeitseinsatz am Zulauf zu den Weihern am Irslenbach an. Ein Starkregenereignis zuvor hatte das Einlaufrohr so freigespült, dass kein Wasser mehr durch die Leitung floss. Auch hier stehen zeitnah weitere Reparaturen an.
Hunderte von Arbeitsstunden
Danach bedankte sich Peter Beiter bei allen Mitgliedern, die zum Teil Hunderte von Arbeitsstunden geleistet hatten. Dazu zählten unter anderem Familie Kössling, Michael Schortz, Daniela Ley, Jochen Schanz, Mark Schneider und Dietmar Bischler, Roland Wölk, Peter Wagner und Oliver Schmider, Dennis Hofgärtner, Oleg Repp, Thorsten Ley und Gewässerwart Lothar Konrad, der mehr am Neckar sei als jeder andere.
Als Anerkennung für ihren Einsatz von mehr als 100 Stunden erhielten Thorsten Ley, Jochen Schanz und Lothar Konrad Geschenke. Dann wandte sich Beiter mit Dank an Mark Geigges, der das Amt des Kassierers 23 Jahre lang ausgeübt hat.
Zum neuen Kassierer wurde Oleg Repp gewählt. Der Bericht des Schriftführers Thorsten Ley kann auf der Vereinshomepage gelesen werden. Kassenwart Mark Geigges stellte in seinem Bericht dar, dass die Coronaeinschränkungen auch für den ANV nicht ohne Verluste blieben, die aber wenigstens zum Teil durch andere Aktionen ausgeglichen wurden, so dass keine Erhöhung der Beiträge ansteht.
Besatz von Jungfischen
In seinem Bericht ging der Gewässerwart Lothar Konrad nach der Fangstatistik nochmals auf die Situation von Bachforelle und Äsche ein und erläuterte die Maßnahmen zur Erhaltung einer gesunden, gewässerangepassten Fischpopulation.
Dabei wurde die Wiederansiedlung der heimischen Trüsche im Neckar durch den Besatz von 2500 Jungfischen in die Wege geleitet, wovon er sich auch positive Auswirkungen auf den Bachforellenbestand verspricht. Durch die Ausbringung von Forellenlarven sollen die Forellen den Neckarabschnitt als Geburtsort annehmen und angepasster und gesünder aufwachsen, was auch der PKD vorbeugt, einer gefährlichen, parasitären Nierenerkrankung.
Mit drei Temperaturloggern wurde die Gewässertemperatur im Neckar aufgezeichnet, da diese ein primäres Problem der Bachforellen ist. Im kühlen Jahr 2021 betrug die gemessene Maximaltemperatur 18,9 Grad Celsius, die Mindesttemperatur 5,24 Grad.
Jugendarbeit aufwändiger
Im Bericht der Jugendleiterin Daniela Ley wurde deutlich, dass die Jugendarbeit durch Corona aufwändiger, aber trotzdem erfolgreich war. Geehrt für 20 Jahre aktive Mitgliedschaft wurden Franz Wurzinger, Berthold Reinke und August Schuhmacher mit der Ehrennadel in Silber.
Aufgenommen wurden vom Jungfischer zum Vollmitglied Max Gaal, vom Gastfischer zum aktiven Vollmitglied Martin Wehle, Patrik Maier und Thorsten Bischler. Es lagen zwei Anträge vor, in denen die Rückkehr zur alten Form des Anangelns vorgeschlagen wurde. Diese Anträge wurden von den 40 wahlberechtigten Mitgliedern abgelehnt.
Tag des Gewässers
Da der Vorstand beschlossen hat, eine Brutrinne zu kaufen, um mit dem Laich heimischer Bachforellen weiter die Naturbrut zu unterstützen, sollen in diesem Jahr erstmals laichreife größere Forellen schonend gefangen werden, um den Laich in den Weihern am Irslenbach auszubrüten. Die abgestreiften Fische werden wieder zurückgesetzt.
Am 26. März findet der Tag des Gewässers statt. Der Fischverkauf am Gründonnerstag wird am 14. April durchgeführt, wobei gerauchte Forellen vorbestellt werden sollen. Das Fischerfest ist für den 3. Juli geplant.
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Naturschutz in Oberndorf
Maßnahmen am Hochmössinger Weiher abgeschlossen
Jasmin Cools 29.12.2021 – 13:14 Uhr
Anton Bantle (von links), Georg Schillinger, Ewald Fehrenbacher, Reinhold Weisser und Lothar Konrad packten bei der Weiherrettung tatkräftig mit an. Foto: Frey
Unterhalb des Dammes wurden Flussbausteine gesetzt. (Foto: Cools)
Reinhold Weisser freut sich darüber, dass der Weiher gerettet werden konnte. (Foto: Cools)
Nach vier Jahren ist das Projekt „Weihersicherung in Hochmössingen“ abgeschlossen. Reinhold Weisser, der Initiator der Aktion, ist stolz auf das Geschaffte und freut sich darüber, dass der Weiher ein beliebter Ruheort für viele Menschen geworden ist.
Oberndorf-Hochmössingen – „Wir haben wirklich viel geschafft“, sagt Reinhold Weisser und lässt den Blick über den halb zugefrorenen Weiher schweifen. Jetzt, im Winter, ist kaum ein Geräusch zu hören. Im Sommer wechselt sich das Quaken der Frösche mit dem Summen der Libellen ab. Dabei wäre der Weiher beinahe nicht mehr zu retten gewesen.
Alles begann 2016 mit einem „strengen Winter“. Durch die dicke Eisschicht und die Menge an Faulschlamm, die sich im Weiher über mehr als 40 Jahre angesammelt hatte, war der Sauerstoffgehalt stark vermindert, und viele Fische erstickten. Das Entfernen von Bäumen und Sträuchern am Uferrand, um den Eintrag in den Weiher zu reduzieren, reichte nicht aus. Der Schlamm musste abgepumpt werden.
Naturschützer geraten mit der Stadt in Streit
Darüber gerieten die Naturschützer mit der Stadt Oberndorf als Liegenschaftseigentümer in Streit. Diese argumentierte unter anderem mit einer Aktennotiz aus den 90er-Jahren, nach der der Weiher der Natur überlassen werden sollte. Weil der Schlamm als Sondermüll eingestuft wurde und die Naturschützer für die unerwartet hohen Kosten keine finanzielle Unterstützung von der Stadt zu erwarten hatten, stand das Projekt kurzzeitig auf der Kippe.
„Ohne die Spende eines Hochmössingers hätte es nie funktioniert“, ist Weisser noch heute sehr dankbar. So wurden 30 000 Euro auf einen Schlag gespendet, zuzüglich weiterer Spenden von anderen Bürgern. Im Oktober 2019 konnten sich die Naturschützer somit ans Werk machen.
Die Aistaiger Feuerwehr, unterstützt von der Hochmössinger Feuerwehr, und der Angel- und Naturschutzverein Oberndorf pumpten den Schlamm ab. Unter anderem wurden Teichmuscheln, Rotaugen, Hechte, Schleien und Karpfen umgesiedelt. Auch der eine oder andere kuriose Fund, wie ein Moped und ein Munitionskoffer, war dabei, erinnert sich Weisser.
18 Tonnen Material abtransportiert
Rund 18 Tonnen Material, also etwa 400 Kubikmeter Schlamm, wurden abtransportiert. Damit war die Arbeit jedoch noch nicht getan. Um den Weiher neu befüllen zu können, war die Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen nötig, konkret die Errichtung eines so genannten Mönchs, mit dem der Wasserstand reguliert werden kann, und der Bau eines offenen Überlaufs. Immer wieder verzögerte sich das Vorhaben, und Weisser musste Druck bei den Behörden machen, wie er erzählt.
Auch bei der Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen habe man wieder auf die Bürger zählen können. Das alte Betonrohr am seitlichen Überlauf wurde entfernt, und ein sechs Meter breites Schotterbett, über das auch größere Wassermengen kontrolliert ablaufen können, entstand. Zwei Betonrohre mit einem Durchmesser von 1,20 Metern und je fünf Tonnen Gewicht wurden im Bereich des Fahrweges verbaut, damit der Weg bei größeren Wassermengen nicht ausgespült wird.
Im August 2021 fand der nächste Arbeitseinsatz statt. Im Bereich des Dammes wurden die Flussbausteine gesetzt. Die Stadt hatte offenbar Marmorblöcke im Sinn gehabt, wie Weisser erzählt, doch diese wären teuer gewesen, deshalb habe er sich dagegen ausgesprochen. Stattdessen entschieden sich die Naturschützer für 56 Tonnen an Granit-Flussbausteinen, für die sie von der ausführenden Firma noch rund 300 Euro Nachlass erhielten.
Spaziergänger können eine Rundtour machen
Danach wurde der Damm begradigt, ein Weg entlang des Weihers angelegt und Gras an den Randbereichen eingesät, zudem eine Blumenwiese für Insekten angelegt. Federführend sei dabei vor allem Lothar Konrad, Gewässerwart des Oberndorfer Angel- und Naturschutzvereins, gewesen. Konrad habe ihn ohnehin von Anfang an auf seiner Mission zur Weiherrettung begleitet, sagt Reinhold Weisser. Erst kürzlich habe er mit ihm noch ein Loch gestopft, aus dem Wasser ausgetreten sei.
Im September wurde der Graben am seitlichen Überlauf des Hochmössinger Weihers neu angelegt und eingeschottert. Auch ein Begleitweg wurde vom Sportplatz zum Weiher geschaffen, so dass Spaziergänger nun eine Rundtour machen können. „Ich sehe fast täglich Spaziergänger am Weiher. Das ist toll“, freut sich Reinhold Weisser. „Die Bürger fragen auch immer wieder nach, wie der aktuelle Stand bei den Maßnahmen ist.“ Dank zweier Bänke vom Forstrevier Oberndorf könne man nun auch am Weiher verweilen und die Natur auf sich wirken lassen.
Großer Rückhalt in der Bevölkerung
Was 2017 mit der Idee begonnen hatte, den Hochmössinger Weiher nicht in einer „stinkenden Pfütze“ enden zu lassen, sei mit und mit zu einer Herzensangelegenheit geworden, sagt Weisser. Unglaublich gefreut habe er sich über den großen Rückhalt und das Vertrauen der Bevölkerung, das sie mit ihrem Einsatz und den Spenden ausgedrückt habe. Zum harten Kern gehörte die rüstige Rentnertruppe, bestehend aus Anton Bantle, Georg Schillinger, Ewald Fehrenbacher und Josef Holzer. Die engagierte Bürgerin Nadine Frey habe derweil jeden Schritt, jeden Handgriff zur Rettung des Weihers dokumentiert.
Auch wenn einem immer wieder von Behördenseite Steine in den Weg gelegt worden seien – „sei es nun bewusst oder unbewusst“ – so habe sich der Einsatz gelohnt, sagt Reinhold Weisser. „Der Wert solcher Kleinode für die Natur und letztlich auch für die Menschen lässt sich eben schlecht in Zahlen ausdrücken.“ Die Maßnahmen am Weiher seien seit Oktober nun offiziell abgeschlossen. Die Stadt müsse lediglich noch eine Furt bauen beziehungsweise eine Art Rinne, damit überlaufendes Wasser gezielt über den Weg in den Wald fließen könne.
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Baumfällung in Oberndorf
Bündnis ruft Bürger zur Unterstützung für Einwohnerantrag auf
Schwarzwälder Bote, 16.03.2021 – 14:36 Uhr
Jetzt werden die ÖDP, die NABU/BUND-Ortsgruppe und der Angel- und Naturschutzverein aktiv.Foto: Semenescu Foto: Schwarzwälder Bote
Einwohnerantrag: Baumrettung mit Hochwasserschutz verbinden
Oberndorf. Nachdem im Gemeinderat die Planungen zum Thema Hochwasserschutz am Neckar im Bereich der Kernstadt abgesegnet worden waren, hatte es zahlreiche Bürgerreaktionen gegeben.
Aus Sicht der NABU/BUND-Ortsgruppe Oberndorf-Sulz, dem Angel- und Naturschutzverein Oberer Neckar und dem Kreisverband Rottweil der ÖDP war die Gemeinderatsentscheidung ein Fehler. „Zu vorschnell wurde die Fällung zahlreicher Bäume ohne sorgsame Prüfung der Alternativen beschlossen“, heißt es. Weil dieser Eindruck in persönlichen Gesprächen und durch zahlreiche Leserbriefe bestätigt worden sei, habe das Bündnis beschlossen, einen Einwohnerantrag gemäß Paragraf 20b der Gemeindeordnung zu stellen.
Bei ausreichend Unterstützung der Oberndorfer Bevölkerung – es sind rund 200 Unterschriften nötig – werde der Einwohnerantrag im Gemeinderat behandelt. Dann müsste dieser über die Forderungen im Einwohnerantrag abstimmen, die unter anderem lauten, dass Alternativen zum Baumerhalt geprüft werden, dass ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt wird, dass die Baumaßnahme von einer ökologischen Baubegleitung überwacht wird.
Zum Auftakt der Unterschriftensammlung für den Einwohnerantrag lädt das Bündnis zu einer Kundgebung am morgigen Donnerstag, 18. März, um 18 Uhr auf dem Mauser-Parkplatz (bei der Firma Rheinmetall) ein.
Am Freitag, 19. März, wird die NABU/BUND-Ortsgruppe mit einem Infostand Unterschriften für den Einwohnerantrag sammeln. Um diesen unterstützen zu können, muss man mindestens 16 Jahre alt sein und seit mindestens drei Monaten in Oberndorf oder einem Stadtteil wohnhaft sein.
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